Mittwoch, 8. Juli 2015

CHINA-

Finanzmärkte: China kämpft gegen Börsenabsturz - die Kurse fallen weiter Die chinesische Regierung bekommt den Kurssturz an den Börsen nicht in den Griff. Ein großer Teil der Aktien ist schon vom Handel ausgesetzt. Stützungskäufe in Milliardenhöhe bleiben bislang ohne große Wirkung. Handelshaus in Peking: Versicherungen dürfen jetzt auch Aktien kaufenZur Großansicht DPA Handelshaus in Peking: Versicherungen dürfen jetzt auch Aktien kaufen Die Talfahrt an den chinesischen Börsen hat sich trotz weiterer staatlicher Eingriffe noch beschleunigt. Der Aktienmarkt in Shanghai öffnete am Mittwoch um rund sieben Prozent niedriger, die Börse in Shenzhen um fast fünf Prozent. Alarmiert von den weiteren Kursrutschen verkündeten die Zentralbank und Aufsichtsbehörden in Peking umgehend neue Maßnahmen, um sich gegen den Abwärtstrend zu stemmen. Die Aktien von knapp 1300 Unternehmen wurden am Mittwoch nicht mehr gehandelt. Das seien 45 Prozent der Aktien im Shanghai Composite und im Shenzhen Component Index mit einer Marktkapitalisierung von 2,5 Billionen US-Dollar, berichtete das "Wall Street Journal" anhand von FactSet-Daten. Nach dem spekulativen und vielfach kreditfinanzierten Aktienboom der vergangenen Monate haben die Indizes in Shenzhen und Shanghai seit Mitte Juni mehr als ein Drittel an Wert verloren. Die Griechenlandkrise spielt an den weitgehend abgeschotteten chinesischen Märkten zwar keine Rolle, aber in Hongkong setzt das Tauziehen in Europa gepaart mit den Sorgen um China den Markt unter Druck. Der Hang Seng Index fiel zunächst auch um vier Prozent. Chinas Zentralbank versicherte, dem nationalen Kreditgeber China Securities Finance Corporation (CSF), ausreichend Geld zur Verfügung zu stellen, um Wertpapierkäufe zu finanzieren. Die Finanzbehörde suche mindestens 500 Milliarden Yuan (umgerechnet 73 Milliarden Euro), um den Markt zu stützen, berichtete Bloomberg. Man wolle den Kauf von Wertpapieren von kleineren und mittleren Unternehmen stärken, um angesichts der "Panik der Investoren" wieder Normalität herzustellen, teilte die Wertpapieraufsicht mit. Um die Talfahrt aufzuhalten, erleichterten die Aufsichtsbehörden auch die Regeln für Aktienkäufe durch Versicherungen, die jetzt deutlich mehr Geld in den Markt stecken dürfen, wie die Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Zugleich verkündete die Terminbörse strengere Regeln, um künftig extreme Schwankungen zu verringern. Die Sicherheitsleistungen wurden erhöht und damit die Möglichkeit kreditfinanzierter Spekulationen eingedämmt. Seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise 2008 habe die Regierung nicht mehr so stark in den Aktienmarkt eingegriffen, schrieben chinesische Staatsmedien. Vor mehr als einer Woche hatte die Zentralbank bereits die Zinsen gesenkt. Auch waren massive Stützungskäufe getätigt oder neue Börsengänge ausgesetzt worden. Doch konnten die staatlichen Interventionen den Abwärtstrend an den Märkten bisher nicht verhindern. mik/dpa

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